aus der Chronik des Marktes Mitterfels ( Franz Wartner - Franz Tosch )

Am Martinitag 1844 zu der Stunde, als der Schullehrer und Mesner Dominikus Hahn sich wegen des Markttages für eine Weile ins Wirtshaus begab, wurde dessen junge, schwangere Ehefrau in ihrer Wohnung erwürgt. Der Mordfall war in Kürze geklärt: Verursacher waren ihr Gatte und dessen mit ihm verwandte Geliebte, Ausführender ein Bruder der Geliebten. Der Prozess zog sich fast drei Jahre hin, da gegen den Lehrer ein weiteres Delikt zutage kam. Das Gericht verurteilte alle drei zum Tode. Ein Gnadengesuch an den König Ludwig I. führte nur für die Mitschuldigen zur Umwandlung in lebenslange Zuchthausstrafe (Kettenstrafe) – auf den Hauptschuldigen, den Ehemann, wartete der Tod durch das Schwert. Am 13. August 1847 wurde die Hinrichtung in Mitterfels vollzogen. Sie war letztmalig öffentlich, und etliche tausend Zuschauer kamen bis von weit her.